Der NTFN ist ein eingetragener Verein, der sich für die Versorgung von traumatisierten und psychisch erkrankten Flüchtlingen einsetzt. Das Projekt “Morgenröte” ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem NTFN und dem MVZ Timmermann und Partner. Projektleiterin ist Maria Hurtado (siehe Foto).
2015 war für Deutschland ein sehr spezielles Jahr. Nie zuvor kamen so viele Menschen ins Land, um Schutz vor Krieg, Verfolgung und Armut zu finden. Knapp 500.000 von diesen Menschen haben Asyl beantragt – sie sind also registriert und bleiben fürs Erste in Deutschland.
Da diese Menschen eine lange, nervenaufreibende, gefährliche und oftmals traumatisierende Reise hinter sich haben, benötigen sie hier Hilfe und Unterstützung bei der Verarbeitung dieses Lebensabschnittes. Das hat auch das MVZ Timmermann und Partner erkannt, denn seit 2015 besteht eine Kooperation zum NTFN, dem Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen e. V.
Der Verein setzt sich für eine bedarfsgerechte Versorgung von traumatisierten und psychisch erkrankten Flüchtlingen ein und vermittelt sie in die Regelversorgung. Die Mitarbeiter*innen des NTFN sind beratend und begleitend in medizinischen, psychologischen, sozialpädagogischen und rechtlichen Fragen tätig. Die Behandlungsangebote sind Kriseninterventionen, Gruppenangebote, therapeutische Einzelgespräche sowie die offene Sprechstunde, die ohne eine vorherige Anmeldung aufgesucht werden kann. Die Besonderheit ist, dass jede und jeder Geflüchtete individuell behandelt und auf ihre und seine spezifische Situation eingegangen wird. Sollte ein Aufenthaltsrecht nicht sofort genehmigt werden, so setzt sich der NTFN auch dafür ein, dieses zu erhalten, denn bei einer Rückkehr ins Heimatland könnte der Patient re-traumatisiert werden, ohne eine Aussicht auf eine fachgerechte Behandlung im Heimatland erwarten zu können.
Der NTFN ist landesweit vertreten und hat Anlaufstellen in Hannover, Braunschweig, Göttingen, Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück, Bremerhaven und Cuxhaven.
Das Projekt Morgenröte ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem NTFN und dem MVZ Timmermann und Partner (im Rahmen des NTFN-Projekts Refukey 2) und wird vom Land Niedersachsen gefördert. Es existiert seit 2016 und hat rund 200 Flüchtlinge aufgenommen, die medizinisch, psychologisch, psychiatrisch, therapeutisch oder sozial betreut wurden.
Nach dem Abschied unserer Mitarbeiterin Claire Hoffrichter übernahm im April 2018 Maria Hurtado (Psychologin) die Projektleitung. Seitdem wird an der Stärkung der Netzwerke gearbeitet, insbesondere mit allen Institutionen, die mit Flüchtlingen in der Region arbeiten. Es wurde auch versucht, den Flüchtlingen Zugang zu mehr Psychotherapieplätzen zu verschaffen.
Im MVZ findet immer mittwochs von 14-16 Uhr eine Offene Sprechstunde statt, in der Dolmetscher*innen für Arabisch und Persisch (Farsi/Dari) übersetzen können. Bei Bedarf werden auch anderssprachige Dolmetscher*innen organisiert. Eine Stabilisierungsgruppe für persisch-sprachige Flüchtlinge wurde das ganze Jahr 2018 über angeboten und fand jeden Donnerstag statt. Diese Gruppe hat den Menschen ein niedrigschwelliges therapeutisches Angebot, Psychoedukation sowie einen Raum geboten, in dem sie sich unterstützt und sicher fühlen konnten.
Das MVZ freut sich, ein Teil dieses wichtigen Bereiches der Versorgung zu sein.
Bei Bedarf melden Sie sich bitte unter
Weitere Information finden Sie unter: www.ntfn.de