Miteinander kommunizieren und sich gegenseitig austauschen zu können, ist ein menschliches Grundbedürfnis. Bereits durch die Art, wie wir jemanden anschauen oder durch unser Auftreten, senden wir Signale. Das Hauptwerkzeug der menschlichen Kommunikation aber ist die Sprache. Indem wir einen gemeinsamen Wortschatz benutzen, verständigen wir uns mit Anderen.
LOGOPÄDIE IN DER PSYCHOSOMATIK
Wir artikulieren Laute, bilden Wörter und stellen Sätze in einen sinnvollen Kontext. Menschen, die Probleme mit der Sprachbildung oder dem Sprechen haben, können sich nur schwer mitteilen. Die Kommunikationsfähigkeit ist eine Voraussetzung für Anerkennung und soziale Integration. Menschen mit Verständigungsschwierigkeiten sind daher häufig gesellschaftlich isoliert.
Logopäden behandeln Menschen jeden Alters, die Schwierigkeiten mit dem Sprechen oder dem Sprachverständnis haben. Artikulations-und Sprachstörungen, Probleme mit dem Redefluss oder der Stimme, aber auch Kau-und Schluckstörungen sind Indikationen für eine logopädische Behandlung.
DIAGNOSTIK-UND THERAPIEMÖGLICHKEITEN
Der Mensch wird mit einem ganzheitlichen Blick erfasst. So sind im pädiatrischen Bereich neben den sprachlichen Fähigkeiten auch sozialkommunikative, spielerische und motorische Fähigkeiten zu berücksichtigen.
Logopäden beraten den Patienten und seine Angehörigen ausführlich und einfühlsam. Den Betroffenen verhelfen sie durch die Verbesserung ihrer Kommunikationsfähigkeit zu einer erhöhten Lebensqualität.
STÖRUNGSBILDER, DIE HÄUFIG IM ZUSAMMENHANG MIT PSYCHOSOMATISCHEN ERKRANKUNGEN AUFTRETEN, SIND:
•Stimmstörungen
•Dysfunktionelle respiratorische Symptome
•Myofunktionelle Störungen
•Sprachentwicklungsstörungen
•Stottern
Die Stimme ist „der Spiegel der Seele“ (Was will die Stimme dir sagen?). Eine feste, tragfähige Stimme kann auch die innere Haltung beeinflussen. Unsere Stimme wird stark von unserer Körperhaltung und Atmung beeinflusst. So spielen Wahrnehmung und Veränderung der eigenen Körperhaltung und Atmung (neben speziellen Stimmübungen) auch in der Therapie eine große Rolle. Es gibt natürlich auch psychogene Dysphonien/ Aphonien, die in direktem Zusammenhang mit psychischen Faktoren stehen.
Bei Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, treten häufig dysfunktionelle respiratorische Symptome (DRS) auf. Diese beinhalten beispielsweise habituellen Husten, Hyperventilationssyndrom, Vocal-Cord-Dysfunction(VCD), dysfunktionelle Atmung vom thorakalen Typ mit insuffizienter Ventilation (DATIV). In vielen Fällen von DRS ist bereits Entängstigung durch Mitteilung der Diagnose und Zusicherung, dass die Dysfunktion nicht (lebens-bedrohlich ist, wirksam. Zusätzlich kann eine kontrollierte Zwerchfellatmung wirksam sein. Hilfreich hierbei sind spezialisierte Logopäden und Physiotherapeuten.
Myofunktionelle Störungen treten häufig bei Kindern auf, die hyperaktiv wirken, jedoch im Hintergrund eine Hypotonie steht. Bei einer insgesamt eher hypotonen Haltung ist meist auch die orofaziale Muskulatur hypoton.
Ebenso treten bei AD(H)S häufig Sprachentwicklungsverzögerungen auf, welche logopädisch behandelt werden sollten.
Stottern behindert nicht nur die Kommunikation, sondern kann auch erhebliche Auswirkungen auf das soziale Verhalten und das emotionale Erleben haben. Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene werden häufig gemobbt, haben ein geringeres Selbstvertrauen und zeigen größere Situationsangst. In manchen Fällen kann neben einer logopädischen Therapie auch eine psychotherapeutische Behandlung angezeigt sein, um psychosomatischen Erkrankungen vorzubeugen oder diese zu behandeln.
In unserem MVZ können zusätzlich zu den oben erwähnten logopädischen Störungsbildern, die einen psychosomatischen Zusammenhang aufweisen, weitere logopädische Störungsbilder behandelt werden.
Lesen Sie hierzu mehr unter unserem Therapieangebot Logopädie.
In unserer Hauptstelle in Cuxhaven wird die logopädische Behandlung von Anne Gryczan durchgeführt. Sie schloss ihr Studium der Logopädie in den Niederlanden im Jahr 2008 erfolgreich mit dem Bachelor of Health ab. Viele Jahre arbeitete sie dann in einem interdisziplinären Therapiezentrum am Niederrhein. Während dieser Zeit sammelte sie Erfahrung bei der Behandlung verschiedenster pädiatrischer (phonetische und phonologische Aussprachstörungen, Dysgrammatismus, Late Talker, Myofunktionelle Störung, Sprachentwick- lungsdyspraxie) sowie neurologischer Störungsbilder (Aphasie, Dysarthrie / Dysarthrophonie, Sprechapraxie, Dysphagie). Ebenso arbeitete sie mit Kindern und Erwachsenen mit Behinderungen. Seit Mai 2016 lebt und arbeitet sie in Cuxhaven.
In unserer Zweigstelle in Hemmoor wird die logopädische Behandlung von Birgit Christiane Theuer durchgeführt. Sie verbindet ihre Ausbildung zur Logopädin durch die Wirtschafts- und Sozialakademie Bremen mit besonderem Dank an Dr. Ulrich Holste (Sprachheilpädagoge – evangelische Landeskirche Bremen). Seine Integrationspädagogik hat sie in ihrem Schwerpunkt der Sprachheilarbeit mit Kindern gefördert “Lernen ohne Störungsbewusstsein”. So arbeitete sie in integrativen sowie Sprachheilkindergärten. Mit ihrer Erfahrung aus eigener Praxis – in allen logopädischen Aufgabenbereichen – ist sie seit März 2016 angestellte Logopädin in unserem MVZ.