Michel Torres Leyva (siehe Bild: zweiter von links) ist gebürtiger Kubaner und studiert Medizin an der Medical Sciene University of Santiago de Cuba. Durch Jochen Timmermanns Engagement in dem lateinamerikanischen Inselstaat hat er den Weg ins MVZ nach Cuxhaven gefunden.
Jochen Timmermann und Prof. Thomas Loew von der Universität Regensburg, ebenfalls Facharzt für Psychosomatik und Psychotherapie, waren Ende Februar als Ehrenpräsidenten zum zweiten Psychosomatik-Kongress nach Santiago de Cuba eingeladen. Sie nahmen bereits im März 2018 an dem ersten Kongress für Psychosomatik in Kuba teil und wirkten entscheidend an seiner Umsetzung mit. Bei der Postkongressfortbildung 2018 bildeten sie 24 Professoren der Medizinischen Fakultät sowie leitende Oberärzte aus Ostkuba und Fachärzte aus sämtlichen medizinischen Bereichen aus Kuba und Mexiko zum Erwerb der Qualifikation „Psychosomatische Grundversorgung“ aus. Die große Begeisterung, das rege Interesse und die konsequenten Bemühungen führten dazu, dass die Universidad Oriente in Kuba den ersten Lehrstuhl für Psychosomatische Medizin einrichtete.
Nach dem zweiten Kongress im vergangenen Februar folgte erneut die Postkongresswoche, bei der 20 Teilnehmer*innen etwas über psychosomatische Basisdiagnostik, Werkzeuge der Behandlung und Balint-Arbeit lernen konnten. Ziel war es, den kubanischen Ärzt*innen und Professor*innen so viel Kompetenz zu vermitteln, dass künftig auch ein qualifizierter Unterricht für die Medizinstudent*innen zum Thema Psychosomatik angeboten werden kann.
Auch der 24-jährige Michel Torres Leyva nahm an dem Kongress in Santiago de Cuba teil. Er ist Medizinstudent an der Medical Science University of Santiago de Cuba. Obwohl er bereits sechs Jahre studiert und in wenigen Monaten seinen Abschluss macht, hatte er vor dem ersten Psychosomatik-Kongress 2018 noch nie etwas von dieser ganzheitlichen Betrachtungsweise der Medizin gehört. Seitdem sei aber das Verständnis in Kuba, dass der Körper in Bezug auf Gesundheit und Krankheit mit seelischen und sozialen Einflussfaktoren zusammenhängt, zunehmend gewachsen. Viele Spezialisten an seiner Universität reden jetzt über den „neuen“ Strang der Medizin. Michel hält dies für sehr wichtig für Kubas Zukunft und auch für ihn persönlich bietet das neue Fachwissen eine große Chance, denn nach seinem Abschluss möchte er sich mit Gehirnaktivitäten, genauer mit dem vegetativen Nervensystem, beschäftigen. Das Wissen über psychosomatische Erkrankungen wird ihm bei Messen und Deuten verschiedener Gehirnaktivitäten sehr weiterhelfen, so der Medizinstudent. Seine Facharztausbildung würde er sehr gerne in Cuxhaven machen und sein Wissen anschließend wieder in seine Heimat tragen.
Michel Torres Levya ist derzeit für zwei Wochen in Deutschland und nutzt die Zeit, um im MVZ Timmermann und Partner zu hospitieren und Jochen Timmermann zum Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM), der vom 20.03- 23.03.2019 in Berlin stattfindet, zu begleiten.